Naturschutzberatung-SH

Darum geht's:

Ziele des Angebotskatalogs

Durch die Maßnahmen des Angebotskatalogs soll die Biodiversität auf landwirtschaftlichen Flächen erhalten und gesteigert werden. Konkrete fachliche Zielsetzungen für die Naturschutzberatung ergeben sich aus der  Biodiversitätsstrategie des Landes Schleswig-Holstein sowie auch aus den Natura 2000-Managmentplänen in den jeweiligen Gebieten. Übergeordnet können die Katalogmaßnahmen dazu beitragen, die Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt umzusetzen.

Durch die freiwillige Umsetzung der Katalogmaßnahmen entsteht eine Vielzahl wertvoller Lebensräume, die je nach Typ und Ausprägung ganz verschiedene Funktionen für wildlebende Tiere und Pflanzen aufweisen.

Unser Grundgerüst - Die Eigenflächen des Naturschutzes

Viele gefährdete Tierarten haben sehr spezielle Ansprüche an ihren Lebensraum. Sie lassen sich nur mit großflächigen Maßnahmen schützen. Ein Beispiel ist der Kranich, der zur Brutzeit großflächige Feuchtgebiete benötigt. Die Wiedervernässung erschwert aber eine Bewirtschaftung oder macht sie sogar unmöglich. In diesen Fällen ist der Landkauf sowie die langfristige Pacht ein wichtiges Mittel, um besonders schützenswerte Bereiche weitreichend entwickeln zu können.

Lebendige Inseln

Die Eigenflächen sind zwar das Grundgerüst des Naturschutzes und dienen dem Aufbau individuenreicher Pflanzen- und Tierbestände. Viele Arten benötigen aber darüber hinaus ein Netz geeigneter Lebensräume, um möglichst flächenhaft vorkommen zu können. Durch die zahlreichen Einzelmaßnahmen dieses Kataloges ist es deshalb möglich, die Vielfalt an Lebensräumen zu erhöhen und die Bestände gefährdeter Tier- und Pflanzenarten über die geschützten NATURA 2000-Gebiete hinaus zu sichern. Deshalb liegt ein Schwerpunkt der Angebote auf diesen ergänzenden Maßnahmen. So vielfältig wie der zu schützende Artenbestand, ist auch das Angebot der lebensraumverbessernden Maßnahmen. Moorfrösche benötigen andere Lebensräume als Haselmäuse und die wiederum andere als der Rotmilan. Das Angebot reicht deshalb von der Neuanlage und Aufwertung von Knicks und Teichen bis zu der Anlage von Blühstreifen. Gerade an der Umsetzung dieser eher kleinen aber wirksamen Maßnahmen können sich besonders viele Menschen der Region beteiligen.

Ein gedeckter Tisch für Rebhuhn, Hummel & Co

Artenvielfalt gibt es nur dort, wo durch abwechslungsreiche Lebensräume möglichst ganzjährig ein breites Nahrungsspektrum vorhanden ist. In der intensiv genutzten Agrarlandschaft können Ackerrand- und Brachestreifen sowie Blühstreifen das Nahrungsangebot für Wildtiere verbessern. Sie bieten im Sommerhalbjahr mit ihren artenreichen Insektenbeständen den Brutvögeln und im Winter mit einem großen Samenangebot den Wintergästen einen gedeckten Tisch. Ausgefallene Getreidekörner in Stoppeläckern können für Scharen von Finken, Ammern und Lerchen eine wichtige Energiequelle auf ihrem Zug darstellen. Sie sorgen außerdem bis ins Frühjahr hinein für ein vermehrtes Kleinsäugervorkommen, was Greifvögel den Winter überstehen lässt. Bunte Obstwiesen sind für viele Tierarten ein Nahrungsparadies.

Blütenbesucher finden ein vielfältiges Angebot, Insektenfresser sind das ganze Jahr über versorgt und schließlich wird auch das Obst von verschiedensten Insekten, Vögeln und Säugetieren gerne genutzt. Intakte Knicks bieten Wildtieren Schutz, Nahrung und Nistplätze. Die Wallhecken und ihre Säume stellen oft die einzigen Landschaftselemente in der ansonsten bewirtschafteten Fläche dar. Der Katalog hat die Förderung dieser Landschaftselemente aufgenommen, da sie für viele Lebensgemeinschaften wichtige Bausteine darstellen

Alte Laubbäume für mehr Leben im Wald

Naturnahe Wälder haben für den Artenschutz im Lande eine große Bedeutung. Mit wenigen Ausnahmen gilt: Je älter ein Wald ist und je naturnäher der Bestand, umso mehr schützenswerte Arten leben hier. Wirklich alte Bäume oder sogar solche, die bereits ihr Höchstalter erreicht haben und absterben, sind bei uns selten. Gerade sie bieten aber den größten Reichtum an Höhlen und beherbergen die größte Vielfalt an zum Teil hochgradig spezialisierten Insektenarten. Das gilt sowohl für Altbäume in Waldbeständen und Feldgehölzen als auch für Einzelbäume im Offenland, die deshalb geschützt werden sollen. Um langfristig weitere Altholzbestände zu schaffen, wurde der Schutz alter Bäume und Baumgruppen in den Maßnahmenkatalog aufgenommen.

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