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Vom Zauneidechsenversteck bis zur Feldhecke – Biotopgestaltungen auf landwirtschaftlichen Betriebsflächen

05.12.2024 Erstellt von Christoph Gasse

DVL-Regionalbüro Herzogtum Lauenburg/Stormarn Süd setzt weitere Maßnahmen um

Das DVL-Regionalbüro im Herzogtum Lauenburg und Stormarn Süd hat in den letzten Wochen auf drei landwirtschaftlichen Betrieben biotopgestaltende Maßnahmen durchgeführt, die den Lebensraumansprüchen ganz unterschiedlicher Artengruppen dienen: 

Im EU-Vogelschutzgebiet „Langenlehsten“ begleitete das Regionalbüro Aufwertungsmaßnahmen für die stark gefährdete Zauneidechse, die in dem Gebiet bereits in verschiedenen Brach- und Saumbereichen vorkommt. Auf großflächigen Sandackerbrachen bzw. „Schutzäckern“ des Betriebs Jürgens-Dietz konnten nun zusätzlich in sechs dauerhaften Saumstreifen gezielt neue Offenbodenbereiche angelegt werden, die den Eidechsen zukünftig gute Bedingungen z.B. für die Eiablage bieten sollen. Durch den Einbau von Gehölzresten wurden in den Sandkuhlen zugleich Versteckmöglichkeiten geschaffen. Die neuen Offenbodenstellen stellen auch für andere Artengruppen, wie z.B. Heuschecken oder Sandbienen, geeignete Lebensräume dar. 

In einem weiteren Projektgebiet in Kleinschretstaken initiierte und begleitete das Regionalbüro die Aufwertung eines alten Kleingewässers auf dem Haflingerhof Albrecht. Das Gewässer war seit seiner Anlage in den 1990er Jahren stark zugewachsen und konnte nun durch Uferabflachungen und -erweiterungen wieder freigestellt werden. Zukünftig können sich so im Gewässer wieder Amphibien ansiedeln, die auf besonnte Flachwasserbereiche angewiesen sind. Eine Zielart ist hierbei der gefährdete Laubfrosch, für den aus dem weiteren Umfeld noch Nachweise aus den letzten Jahren vorliegen. Mit dem Bodenaushub, der bei der Maßnahme angefallen ist, wurde unmittelbar benachbart auf einer Pferdeweide der Wall für einen neuen Knick aufgesetzt und bepflanzt. 

Bei der dritten Maßnahme, die durch das Regionalbüro in diesem Herbst in Kooperation mit den Flächeneigentümern umgesetzt werden konnte, handelt es sich um die Pflanzung einer ebenerdigen Feldhecke auf einem landwirtschaftlichen Betrieb am Stadtrand von Bargteheide. Die neue Hecke grenzt auf einer Länge von 135 m eine Grünlandfläche zu einem Acker ab und wird zukünftig einer Vielzahl an Artengruppen Lebensraum, Nahrung, Nist- und Versteckmöglichkeiten bieten (u. a. Säugetiere, Vögel, Insekten). 

Die Biotopgestaltenden Maßnahmen auf den drei landwirtschaftlichen Betrieben werden im Rahmen des DVL-Angebotskataloges „Kulturlandschaft gemeinsam gestalten“ mit Mitteln des Landes Schleswig-Holstein gefördert.


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