Weitere Amphibienschutzmaßnahmen im Kreis Segeberg
15.09.2025 Erstellt von Verena Schäfer
Im Rahmen des Angebotskataloges „Kulturlandschaft gemeinsam gestalten“ konnte das DVL-Regionalbüro Segeberg im September in der Gemeinde Strukdorf im Kreis Segeberg auf Ackerflächen eines Biolandwirtes zwei Kleingewässer anlegen. Die Gewässer sollen hauptsächlich Amphibien als Lebensraum und Laichhabitat dienen, aber auch Insekten wie Libellen werden von den Neuanlagen profitieren. Eine Besonderheit ist hierbei, dass die Gewässer im Nahbereich der Strukau, einem Fließgewässer liegen. Viele Tiere wandern an Knicks, Grünzügen und Gewässern und breiten sich somit aus, dabei ist das eigentliche Vernetzungselement wie beispielsweise ein Fließgewässer oder ein Knick ebenfalls Lebensraum, Nahrungshabitat sowie Rückzugsort. Die Gewässer ergänzen diesen Wanderkorridor um ein weiteres Trittsteinbiotop und tragen zu einem vielfältigen Biotopverbund bei.
Bei den Neuanlagen handelt es sich um flache Gewässer mit einer maximalen Tiefe von 1,20 m und vielen flachen, sanft auslaufenden Uferbereichen, die insbesondere für den Laubfrosch wichtig sind, der besonnte Flachwasserbereiche und eine vielfältig strukturierte Landschaft bevorzugt. Die Gewässer dürfen hierbei im Sommer jahrweise ruhig austrocknen, da sie dadurch langfristig fischfrei bleiben und somit verhindert wird, dass Amphibienlaich oder -larven von Fischen gefressen werden. Das erste Gewässer wurde im Randbereich eines Ackers angelegt und umfasst fast 500 m². In dem Gewässerumfeld werden zukünftig Teilbereiche aus der Nutzung genommen, so dass ungestörte Rückzugsorte für Amphibien aber auch für z. B. Reptilien und Niederwild entstehen. Was uns besonders gefreut hat: Während des Baus wurde ein ansässiger Landwirt auf die Maßnahme aufmerksam und unterstütze das Projekt mit einer Steinspende. So konnten wir im Uferbereich des Gewässers ein Amphibien- und Reptilienversteck bauen, was die Maßnahme in Gänze abrundet.
Das zweite Gewässer liegt ebenfalls entlang der Strukau. Aufgrund des Reliefs konnte hier im Rahmen der Baggerarbeiten ein Steilufer bzw. eine Abbruchkante geschaffen werden. Solche Strukturen sind besonders wertvoll für Insekten wie beispielsweise Grabwespen; und womöglich bezieht sogar der Eisvogel hier eine Brutröhre. Steine und alte Tondrainagen, die bei den Erdarbeiten zum Vorschein kamen, haben wir dafür genutzt, um Versteckmöglichkeiten, Sonnenplätze und Ansitzwarten für weitere Tiere zu schaffen.
Um zu überprüfen, wie die neuen Strukturen angenommen werden, wird das DVL-Regionalbüro die weitere Gewässerentwicklung beobachten.
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